Das Gestaltungskonzept: Japan in Miniatur

In japanischen Gärten werden auf engem Raum verschiedene stilisierte Landschaftsbilder in Miniatur erzeugt. So auch im Japanischen Garten Kaiserslautern, der Elemente aller drei klassischen Gartentypen  – Teichgarten, Betrachtungs- bzw. Trockenlandschaftsgarten sowie Teegarten – aufweist, auch wenn er besonders stark durch das Element Wasser geprägt ist.

Das Raumkonzept

ist durch die Geländestruktur vorgegeben, die nicht nur zwanzig Meter Höhendifferenz aufweist, sondern auch Raum für „Gärten im Garten“ bieten. Ständig wechselt die erzeugte Atmosphäre. In Anlehnung an die Geografie Japans ist die gesamte Talzone des Gartens den Meer- und Seenlandschaften gewidmet. In den Hangbereichen entwickelt sich die Gartenlandschaft zunehmend wilder und ungezähmter: Sie fühlen sich hier fast wie in einer Bergwildnis.

Das Wegekonzept

des Japanischen Gartens Kaiserslautern enthält keine geraden Achsen oder Symmetrien. Stattdessen ordnen sich die Wege der Landschaft unter. Sie können die Hauptwege als Rundparcours begehen und erleben dabei ständig wechselnde Eindrücke. Trittsteine über die Wasserflächen, Natursteintreppen, Serpentinen und die rote Holzbrücke sind typisch für das Wegekonzept. Der Talweg, der die beiden Teichgärten miteinander verbindet, ist barrierefrei.

Das Vegetationskonzept

konnte auf dem alten Baumbestand des Geländes aufbauen: Nicht nur uralte Rotbuchen blieben erhalten, sondern auch ein riesiger Ginkgo, mehrere Baumeiben, Platanen, Amberbäume und Baumhaseln. Zusammen mit neu gepflanzten fernöstlichen Baumarten sowie Bambus bilden sie eine abwechslungsreiche Vegetation. Prägend ist auch die japanische Formschnittkunst, von Groß-Bonsai (Niwaki) über Wolkenschnitt bis zur Karikomi-Technik.

Das Wasserkonzept

ist eines der wichtigsten Leitmotive der japanischen Gartengestaltung. Im Inselreich Japan steht Wasser für den natürlichen Kreislauf des Lebens. Es ist auch Kernelement des Japanischen Gartens Kaiserslautern: Wasser plätschert aus Felsspalten hervor, fließt über Kaskaden hinweg oder spiegelt die Umgebung auf ruhigen Wasserflächen wider. Dramatischer Höhepunkt der Wasserlandschaften ist ein zwölf Meter hoher, spektakulärer Wasserfall.

Das Bebauungskonzept

des Japanischen Gartens Kaiserslautern wurde bisher erst teilweise umgesetzt. Hauptattraktion ist derzeit das original japanische Tee- und Gästehaus. Es entstand ursprünglich um 1900 in einem Park in Tokio als Gästehaus für ausländische Besucher und Diplomaten. Nach zwei Umzügen steht es seit 2003 am Kopfende des oberen Teichs und stellt hier einen authentischen Blickfang dar. Im Teehaus finden auch unsere japanischen Teezeremonien statt.